Das Hackerkollektiv Anonymous legte erneut die Website der GEMA lahm, wie ein auf Facebook gepostetes Bild beweist. Wenn man die Seite aufruft, wird diese (sofern überhaupt eine Verbindung aufgebaut werden kann) mit folgendem Banner überdeckt:
Der Grund für den Angriff sind wahrscheinlich die laufenden Uneinigkeiten zuwischen zwischen der GEMA und YouTube. Mitte Januar hatte die GEMA eine Unterlassungsklage gegen YouTube eingereicht. Die derzeitigen Sperrtafeln für geschützte Videos auf Youtube "
erwecke den Eindruck, dass die GEMA die Lizenzierung von Musiknutzung kategorisch verweigere", so GEMA-Vorsitzender Harald Heker. Die GEMA forderte eine Vergütung von 0,375 Cent pro geschütztes Video, für Youtube undenkbar. "Wir wollen eine prozentuale Summe, sonst müssten wir alle unwirtschaftlichen Videos von der Plattform verbannen", so YouTube.
Immerhin hat es YouTube in 45 Ländern geschafft, sich mit den Verwertungsgesellschaften zu einigen, nur in Deutschland sei eine Zusammenarbeit "durch die Entscheidungen der GEMA verwehrt" worden.
Aber warum gibt es überhaupt Uneinigkeiten zwischen der GEMA und Youtube?
Die GEMA, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, ist für die Musikurheberrechte in Deutschland zuständig. D.h. die GEMA schützt die Rechte der Künstler, man braucht also z.B. als Veranstalter eine Konzertgenehmigung von der GEMA. Die Einnahmen der GEMA gehen nach Abzug von Verwaltungskosten an die Musiker. Allerdings ist ein Musikstück nur solange geschützt, bis dessen Urheber 70 Jahre tot ist, danach ist es urheberrechtsfrei.
Seit 2009 der Vertrag zwischen YouTube und der GEMA auslief, wird über einen
neuen verhandelt. Die GEMA
hatte YouTube wegen ursprünglich 12
Musikvideos verklagt, für die Gebühren bezahlt werden sollten. Doch
YouTube wollte kein Geld zahlen, das Internet und die Plattform YouTube
wurde ja schließlich zur freien und
kostenlosen Verwendung erfunden. Dies war der Anfang des Streits, und
solange keine Einigung erzielt wird, kann
man mit einer deutschen IP-Adresse keine Musikvideos mehr auf YouTube
schauen.
Aber
viele meinen, die GEMA gehe zu weit. Dies könne man z.B. an einem Schreiben an
Kindergärten sehen, indem die Zahlung eines jährlichen Betrags und die
Aufstellung einer Liste aller verwendeten Lieder gefordert wurden, damit die
Kinder von Notenkopien singen dürfen. Oder auch an dem Konflikt mit YouTube.
Aber bei der
ganzen Kritik darf man nicht aus den Augen verlieren, dass die GEMA auch
zahlreiche Vorteile für die Urheber der Musik und Liedtexte bringt: Diese
müssen ihre Rechte nicht alleine einfordern und das Geld für Konzerte oder
andere Aufführungen ihrer Musik eintreiben, dies nimmt ihnen die GEMA ab. Ohne
die GEMA wären unbekanntere Künstler pleite, denn für Einzelpersonen ist das
oft viel zu aufwendig.
Fest
steht, dass solange keine Einigung zwischen Youtube und GEMA erziehlt
wird, wir in Deutschland keine geschützten Musikvideos auf YouTube
gucken werden können, und solange werden auch die Anschuldigungen und
Angriffe gegenüber der GEMA weitergehen.
2 Kommentare:
es heißt Forderte und nicht vorderte ;)))))))
Lieber Franz,
wir versuchen Rechtschreibfehler zu vermeiden, jedoch kann es ab und zu vorkommen, dass welche auftreten.
Vielen Dank für diese Anmerkung. Wir werden den Fehler schnellstmöglich beheben.
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